Paul Bowles schrieb dazu in seinem Roman „Himmel über der Wüste“ von 1949: „Es ist eine einzigartige Empfindung, und sie hat nichts mit Verlassenheit zu tun, denn Verlassenheit setzt Erinnerung voraus. Hier, in dieser vollkommen mineralischen Landschaft, von Sternen erhellt wie von Leuchtfeuern, verschwindet sogar die Erinnerung; es bleibt nichts übrig als Ihr eigenes Atmen und das Geräusch Ihres schlagenden Herzens. Ein merkwürdiger und keineswegs angenehmer Prozess, bei dem Sie sich neu zusammensetzen, beginnt in Ihrem Innern abzulaufen, und Sie haben die Wahl, entweder dagegen anzukämpfen und darauf zu bestehen, dass Sie die Person bleiben, die Sie immer gewesen sind, oder es geschehen zu lassen. Denn niemand, der längere Zeit in der Sahara war, ist noch genau derselbe, wie bei der Ankunft.“
Und so steigen sie auf die Feuervögel Paul Bowles und Hans Helfritz und geleiten uns den Weg zur Erkenntnis. Sie haben uns eine Landkarte durch die Wüste hinterlassen, die jeder für sich selbst lesen und durchwandern lernen muss, wenn man Fliegen und Magisches erleben will. Ich habe viele Jahre in den USA verbracht und durfte einmal in Savannah, Georgia, einer Aufführung von Igor Strawinskys „Feuervogel“ beiwohnen. Die Musik und Stimmung haben mich nachhaltig beeindruckt und für den Moment entführt. Heute weiß ich, dass es ein wichtiger Tag meines Lebens war und mich der Feuervogel, vielleicht ja sogar die Feuervögel, besucht hat, mich atmen ließ und mir so einen kurzen Einblick in meine Seele erlaubte. Wer hätte das gedacht, dass mich diese Männer und ihre Fotos dorthin zurückführen würden.
Ich danke Dir, lieber Joerg.