Mehl, Wasser und Salz

Ich, Roswitha Huber, in wenigen Worten und Bildern

Ich bin Lehrerin, habe ziemlich jung, naiv und blauäugig einen netten Bauern geheiratet, ohne auch nur die geringste Ahnung gehabt zu haben, was es bedeutet, einen Bauernhof mit Gästebeherbergung zu bewirtschaften, in einem abgeschiedenen Tal zu leben, in dem drei Monate im Jahr fast keine Sonne scheint, weil es dort so eng ist. Ich bin geblieben.

Was mich heute daran fasziniert:
Die Weite. Die Sonne.
Die Stille.

Backen ist für mich HANDarbeit und Duft und Wärme.

Ich verspüre eine große Liebe zu dieser Handarbeit.

Es bereitet mir enorme Freude und Stolz, wenn mir ein Brot gut gelungen ist.

DaSein und Konzentration. Warum?

Weil es nicht vergessen werden darf, wie es geht, nur aus Mehl, Wasser, Salz und Feuer ein richtig gutes Brot zu machen. Jedes Kind sollte es einmal wirklich getan, wirklich erlebt haben, damit es sich tief in seinem Inneren einbrennt:

Es geht! Ich brauch dazu nur: Mehl, Wasser und Salz

Ein Backrohr und Zeit.

Zeit ist das, was vergeht.

An was ich denke beim Backen? Ha! An nichts! Ich genieße!

Wenn sie wollen, dann können die Menschen lernen, wie sie aus minimalen Mitteln, gutes Brot backen können. Eigentlich nehme ich sie mit auf eine Reise in eine Zeit, in der die Frauen mit wenigen Lebensmitteln in Handarbeit auf und mit dem Feuer Gutes gekocht haben. Ohne diese Zeit romantisieren zu wollen, ist es trotzdem wertvoll, zu wissen, dass das möglich ist.

Mein Blick aus dem Fenster

Dieser stille, einsame Ort, ist einer der vielleicht schönsten Orte, die es auf dieser Welt gibt.

Hier ist NICHTS, könnte man denken. Nichts bewegt sich hier, außer ein paar Blättern, ein paar Vögel, der Wind

Oh nein,

Hier ist alles und ständig in Bewegung

Wenn du beobachtest

Schau der Berg

Die Sonne kreist um ihn,

Seine Schatten ändern sich ständig

Das Wetter, die Jahreszeiten

Bringen unterschiedliche Farben, decken zu, decken auf

Der Himmel…

„Meine Mama ist eine chaotische Powerfrau und vermutlich der einzige Mensch auf der Welt, der es schafft auf zwei Hochzeiten und drei Begräbnissen eine Rede zu halten und dabei mindestens fünf der anwesenden Gäste blamiert, vor allem wenn es sich dabei um ihre Kinder handelt.

Sie ist für jeden Spaß zu haben und Ausflüge mit ihr werden immer abenteuerlicher als geplant. Sie bleibt in keiner Gesellschaft unbemerkt und man kann sagen, dass sie eine nationale Berühmtheit ist. Vor allem deshalb, weil sie es schafft, ein ganzes Jahr auf so ziemlich jeden Luxus zu verzichten, der uns in der heutigen Gesellschaft als selbstverständlich gilt.“ 


Withi und Klara, Töchter

„Auch wenn ich nicht gefragt wurde, Oma, ich glaube wir lieben Dich alle wie Du bist, auch wenn Du jeden sehr oft warten lässt.“ 

Enkeltochter

Was meine Kinder über mich denken? Chaosqueen, Wirbelwind, Erdbeben, wenn sie einen Raum betritt. Unübersehbar, unüberhörbar, Hang zu „Schöner Wohnen“ und „Landliebe“ in Echt. Offen, herzlich, gastfreundlich, hilfsbereit, miserables Zeitmanagement, funktioniert auf Knopfdruck.

Weiteres Zitat Kinder:
 Manchmal spinnt sie ganz schön.

Weiteres Zitat Kinder:
 Wir verstehen, dass manche sie nicht verstehen.

Weiteres Zitat Kinder: Nicht sehr organisiert, trotzdem bringt sie viel unter einen Hut.

Meine Kinder? 
Wenn ich in Not wäre, würden sie kommen

Was bleibt? Hmmm… ahja… das war doch die mit dem Brot… verrückt war sie schon… aber das Brot war gut, das sie beim Begräbnis ausgeteilt haben…

Mein Vermächtnis?

Wenn du aus Mehl und Wasser Sauerteig machen kannst, dann kannst du aus Mehl, Wasser und Salz GUTES BROT machen. Sonst nichts? Echt? Nein, sonst nichts.

Ich freue mich über
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